Nachruf auf unseren Heimatforscher Walter Dyckx
Der Heimatforscher Walter Dyckx, dessen Herz zeitlebens an seinem Heimatort Walbeck hing, ist vor drei Wochen plötzlich und unerwartet im Alter von 85 Jahren in Brühl verstorben. Geboren wurde Walter Dyckx im Kriegsjahr 1940 in Walbeck. Er besuchte dort die St.-Luzia-Schule bis zur neunten Klasse und absolvierte anschließend in Geldern eine Lehre zum Maler und Lackierer. Anfang der 1960er Jahre schlug er jedoch eine andere Laufbahn ein: Er verpflichtete sich als Berufssoldat bei der Bundeswehr und machte dort eine beachtliche Karriere. Zuletzt war er im Heeresamt in Bonn tätig. Nach seiner Pensionierung Mitte der 1990er Jahre kehrte seine Liebe für seine Heimat Walbeck zurück. Die Werke des Walbecker Heimatforschers Jakob Schopmans faszinierten ihn und weckten Erinnerungen. Vier Bücher schrieb er über das Leben und die Werke des Heimatdichters. Damit war auch der Grundstein für sein späteres Wirken als Heimatforscher gelegt. Walter Dyckx nahm wieder Kontakt zu alten Bekannten in Walbeck auf - so auch zum damaligen Ortsvorsteher und Sohn des Heimatdichters - Helmut Schopmans. Mit großem Engagement begann er, ein Walbecker Archiv aufzubauen. Wochenlang durchstöberte er Kreis- und Stadtarchive, sichtete historische Dokumente und sammelte bis zuletzt alles, was mit seinem Heimatort in Verbindung stand. In den 2000er-Jahren veröffentlichte Walter Dyckx mehrere bedeutende Publikationen zur Walbecker Geschichte. Im Jahre 2017 brachte er die Schulchronik der St.-Luzia-Schule Walbeck heraus, die er mit großem Fleiß aufarbeitete. Aus dem großen Fundus seiner gesammelten Postkarten folgte zwei Jahre später das Buch „Walbecker Ansichten“. Ein besonderes Kapitel seiner Arbeit bildete das Buch „Walbeck unter dem Hakenkreuz“, in dem er sich der Aufarbeitung der NS-Zeit in Walbeck widmete. Einige seiner Veröffentlichungen entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Walbecker Heimat- und Verkehrsverein, deren Ehrenmitglied er war. Auch für Walbecker Vereine war Walter Dyckx aktiv. So übernahm er das Lektorat der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des SV Walbeck und erstellte die Festschrift für das St.-Martins-Komitee, das 2020 ebenfalls 100 Jahre alt wurde. Bei vielen Festivitäten besuchte er immer wieder seinen Heimatort, war auch gern gesehener Gast beim „Historischen Verein Geldern und Umgebung,“ wo er immer wieder wertvolles Material für sein Archiv fand.